Von
Guenter
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Für alle aus erster Hand! 3 Mädchen bei Kajakausflug von starken Winden 70 Km ins offene Meer getrieben! Einige sportliche Jugendliche (14, 18, 19) aus Soest sind mit 2 Betreuern einen kleinen Ausflug machen, etwa 1,5 Km von unserer Station entlang des Strandes zur kleinen Stadt Koroni, gegen 10.30 startete die kleine Gruppe bei mäßigen ablandigen Winden gutgelaunt nach Koroni, auf dem Weg wurde der Wind stärke so dass die Gruppe 8 Kajaks, 11 Personen entschied an einem kleinen Strand zu stoppen und zu Fuß in den Ort zu gehen, da hatten sie etwas gegessen, sind dann gegen 14.00 wieder mit den Kajak ins Meer auf den Rückweg. Inzwischen hatte der Wind zugenommen auch die Wellen wurden höher, alle hatten mehr oder weniger Probleme Kurs zu halten entlang der Felsküste Richtung Strand. etwa 14.30 habe ich die Kajaks etwa 500 Meter vom Strand mit dem Fernglas gesehen, nachdem ich wußte dass sie warscheinlich mit dem Wind Probleme haben bin ich sofort mit dem Rettungsboot (5 Meter 40 PS) losgefahren um eventuell zu helfen, ich fand eine Frau schwimmend ohne Boot die ich dann ins Boot holte und weiter in Richtung offenes Meer um die anderen zu suchen, wir fanden noch ihr Kajak, aber keine weiteren Kajaks mehr, die Wellen waren in etwa 2 Meter, Windstärke 7 bis 8 so sind wir umgedreht erst mal zur Station um die Lage zu klären. Alle waren zurück auser einem großen 5 Meter 3er Kajak mit den 3 Mädels. Wir haben die Hafenpolizei verständigt, und sind nochmals mit einem 7 Meter Boot eines Italieners zur Suche rausgefahren, etwa 10 Km entlang der Windrichtung, nichts. Bei unserer Rückkehr etwa gegen 16.00 war schon ein Hubschrauber der Armee auf der Suche. Über die Nacht 2 Haubschrauber mit Leuchtraketen, die Küstenwache Kalamata und etliche Fischerboote entlang der Mani Küste.Nach dieser Unruhigen nacht hat es so ausgesehen wie wenn keine Change mehr besteht, dann gegen 11.00 gestern morgen wurden die 3 dann wohlauf in ihrem Kajak gefunden 10 Kilometer unterhalb des Mani Zipfels Richtung Lybien, also etwa 70 Kilometer von uns entfernt nach 20 Stunden. Sie liegen nur vorsorlich im Krankenhaus in Sparta, kommen morgen wieder zu uns, werden dann ein kleines Fest machen! Die Jugendlichen hatten alle Schwimmwesten an, und das große Kajak war selbstlenzend (das Wasser das überkommt geht durch Löcher im Boder wieder heraus)und sehr sicher. Gestern den ganzen Tag Vernehmungen auf der Hafenpolizei, Fernsehen, Radio, es wird sicher ein Nachspiel haben für mich. Ich bekam gestern wieder meine Lizenz für meine Segel und Surfschule zurück. Dieser Wind kommt etwa 3 mal im Jahr vor, Mistral, und betrifft so ziemlich das ganze mittlere Mittelmeer!
Jetzt kann ich langsam wieder aufatmen, der Schock sitzt mir aber noch im Nacken, wo doch eigentlich Wind so was schönes sein kann!!
Grüße aus Koroni Günter
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