Von
gunai
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Hallo,
leider viel zu weit weg war der Urlaub die letzten Wochen. Aber so langsam rückt er näher (Juni) incl. Kronos-Besuch und Vorfreude.
Drum noch mal zwei Sachen zum Kronos, die mir eingefallen sind.
Es gibt ein kostenfreies WLAN, das an der Rezeption und nur dort empfangbar ist. Da sind auch ein paar Sitzgelegenheiten. Ist sogar ganz ok, ich konnte auf jeden Fall das TV-Duell zwischen Steinbrück & Merkel fast ruckelfrei ansehen. War wunderschön skurill zwischen den griechischen Tennies mit ihren Smartphones und unter dem warmen Nachthimmel.
Zweitens eine Geschichte, die uns passiert ist & einfach immer wieder gerne erzählt wird.
Wir brauchten Strom am Platz. Unser Kabel war um 2 -3 Meter zu kurz. Ich fragte den "man" ob er eins hat, er kam grad mit dem Fahrrad vorbei, und er sagte er besorgt uns eines und fuhr los. Deutsch wie ich bin dachte ich, daß er sicher auch gleich wieder kommt & ich dann natürlich auch da sein will und wartete ... und wartete ... und wartete. Nach einigen Stunden akzepitierte ich die andere Interpretation von Zeit (Chronos) und ging an den Strand. Gegen Abend lag dann ein Kabel bei unserem Womo, das schon zum Verteilerkasten führte und das jedes Starkstromkabel vor Neid erblassen lassen würde. Obwohl nur 3-polig war jeder Pol so dick wie ein normales Kabel. Die Hülle sehr hart, ich schätze eher ein Kabel, daß man im Rohbau verlegen würde. Aber gut. Am Ende war dann an dieses Kabel recht abenteuerlich ein 5-fach-Steckerleiste angebracht. Gut, Gaffa-Tape isoliert und was stelle ich mich auch so an. -- Stecker rein und... nichts, kein Strom. Ich folge dem Baukabel zur Quelle und siehe da, es war nicht eingesteckt. Aber siehe da, es war auch kein Stecker dran, es leuchteten 3 freiligende Pole mir entgegen. Am Stromkasten waren nur 5 ganz normale Schukosteckdosen. Mmmm, bin ich wieder zu deutsch und stelle mich an??? Einfach die Kabel in die Steckdose gesteckt - dick genug wären sie ja - aber welches ist die Erde? Man will sich ja nicht als nörgelnder Touri outen, der alles immer ganz korrekt haben muß.
Ich brachte es nicht über mich, einfach die Kabel reinzuschieben und ging zur Rezeption. In meiner Konfusion viel mir das englische Wort für "Stecker" nicht ein (von griechisch gar nicht zu reden). Der "man" verstand nur, daß der Strom nicht geht. Ooh, kein Problem, ich soll das Kabel einfach in eine andere Dose stecken. Ich wand mich und mit Händen und Füßen und der Hilfe einer Griechin stand endlich der Satz im Raum, daß das Kabel keinen Stecker hat.
Dann kam, was ich immer befürchtet hatte, er sah mich an mit diesem Blick
"Der ist nicht ganz bei Trost & völlig unfähig - Touristen".
Durch Zufall kam in diesem Augenblick sein Helfer vorbei. Meine marginalen Griechischkenntnisse reichten um den folgenden Dialog zu erahnen.
"Das Kabel das du dem Typen gebracht hast, hatte einen Stecker, oder?"
und den nächsten Satz werde ich nie vergessen:
"Ochi." (völlig neutral)
Was dann folgte hätte in keinem Film besser gespielt werden können und dieses Mienenspiel wird mir hoffentlich immer im Gedächtnis bleiben.
Der "man" bekam riesige Augen, die Kinnlade viel ihm herunter und er fragte entgeistert:
"Du hast ihm ein Kabel ohne Stecker gebracht?"
"Nai." (was denn auch sonst)
Der Blick mit dem er seinen Kollegen bedachte nahm alle Spannung von mir und legte sie getreu auf seinen Mitarbeiter. Der "man" war fassungslos & in Zeitlupe.
Dann fing er sich wieder, sagte, daß er sich persönlich sofort darum kümmern werde. Ich merkte noch einmal an, daß mir ein paar Meter schon reichen würden. Darauf entkabelte er sofort irgendwas in der Rezeption und gab mir sein Kabel.
Was war ich froh, daß ich trotz großer Zweifel, die Kabel nicht einfach so in die Steckdose gesteckt und mit Gaffa-Tape gesichert hatte.
Das Leben kann so schön sein.
Viele Grüße, Gunai
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