Von
zorbas
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Hallo Felix24,
ich habe vor etlichen Jahren mal einen Jeep für ein befreundetes und dauerhaft auf der Pelops lebendes Ehepaar nach Griechenland gebracht. Da die beiden keine EU- Bürger sind und es mit einer griechischen Zulassung viele Schwierigkeiten gegeben hätte, baten sie mich, das Auto auf meinen Namen zugelassen zu lassen. Das ging über Jahre gut, es wurde immer brav Versicherung und Steuern an mich bezahlt. Solange, bis sie in eine Zollkontrolle gerieten. Der Jeep wurde sofort beschlagnahmt und ich hatte umgehend nach Griechenland zu kommen, um vor Ort zusammen mit dem Fahrer beim Zoll den Sachverhalt zu klären. Ich wurde von einem Riesen von Griechen mit offenem Hemd, Goldkettchen und Knarre hinten in der Hose grimmig empfangen. Mir wurde vorgeworfen, daß ich ein Feind Griechenlands wäre und ein sehr sehr großes Verbrechen begangen und den Staat betrogen hätte. Und ich würde jetzt in der Nachweispflicht stehen, wann ich den Jeep eingeführt hatte. Da ich das natürlich nicht konnte und auch nicht wollte, hat man mir vorgerechnet, was ich nun an Strafe zu zahlen hätte. Berechnungsgrundlage war der Tag der Zulassung in Deutschland, einen Monat dort fahren und das Auto nach Griechenland überführen, zuzüglich des halben Jahres, daß es in Hellas sein durfte. Und somit war es ein paar Jahre zu lange dort. Ich bekam fast einen Herzkasper, als ich hörte, daß man von mir knapp unter 500.000.- DM haben wollte. Und ich sah mich schon im Knast. Und das ist alles kein Scherz. Ich dürfte sehr schlecht ausgesehen haben, denn man brachte mir ein Glas Wasser und es stellte sich jemand hinter meinen Stuhl. Dann wurde ein Protokoll verfaßt, das ich natürlich nicht lesen konnte. Ich habe das dann so unterschrieben, weil ich ohnehin davon ausging, mir einen Anwalt nehmen zu müssen und glaubte, wegen eines fehlenden Dolmetschers alles hätte anfechten können. Und den genannten Betrag hätte ich natürlich ohnehin nicht gehabt. Ich ließ mir eine Kopie des Protokolls aushändigen und gleich anschließend übersetzen. Aus den 500.000.- DM waren nun „nur noch“ 7.000,- DM geworden, die dann das Ehepaar bezahlt hat.
Lange Rede kurzer Sinn, ich halte mich seit damals immer ausnahmslos an die Regeln in Griechenland. Und das kann ich auch nur jedem empfehlen, der sich dort länger aufhalten will oder irgendwelche Baumaßnahmen ausführen möchte, dort ein Auto über eine längere Zeit fahren will etc. pp. Es schont eindeutig die Nerven und könnte unter dem Strich auch deutlich billiger sein.
Gruß,
Zorbas
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