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Von Neapoli zur Agia Irini, Kap Maleas

Von Messa

Karte: 8.9 Monemvasia, 1:50000, Anavasi, mit Wanderwegen
Strecke 25 km, reine Gehzeit etwa 8 h, Anfang April 2011

Anreise nach Neapoli von Sparta aus mit dem Bus (mehrmals täglich)
Hotel in Neapoli z. B. Aivali (www.aivali-neapoli.gr, DZ 30 €)

Neapoli ist ein hübscher Ort mit ein paar Tausend Einwohnern, ohne besondere Attraktionen.
Das gesellige Leben konzentriert sich auf die Uferstrasse mit Tavernen, Geschäften.
Hier fährt auch die Fähre nach Kythira ab.

Die Wanderung (Weg D 3) beginnt auf der Uferstrasse am südlichen Ortausgang und führt über unbefestigte Strassen und Wanderwege in Nähe der Küste nach Süden, der Weg ist ausreichend markiert.
Nach etwa 13 km (3 h) durch schöne Landschaft erreicht man den kleinen Fischerort Profitis Elias, der um diese Jahreszeit aber ziemlich verlassen ist, (Vor allem ist leider die Taverne geschlossen.) Wem die ganze Strecke zu lang ist, kann sich auch mit dem Taxi von Neapoli nach Prof. Elias bringen lassen, etwa 20 €.
Nach einer kurzen Pause geht es weiter an der Küste entlang über das Kap Zombolo vorbei an blühendem Stechginster mit betörendem Duft zur Kirche Agia Marina (5 km, etwa 2 h, Weg D 13). Von hier kann man auch schon gut das Kap Maleas sehen und in der Ferne die Kirche Agia Irini (Hier kann man einen kurzen Abstecher zum „versteinerten Wald“ an der Küste machen).
Es beginnt ein Fahrweg, der zum Kap Maleas führt (Weg D 14). Jetzt noch mal in einem der wenigen Häuser bei einer freundlichen Bäuerin die Wasservorräte aufgefüllt. Nach etwa 4 km (1 h) endet der Fahrweg und geht in einen Monopati über, der links am Hang hinaufführt. Bis zur Agia Irini sind es jetzt noch knapp 3 km.
Der Weg führt meist hoch über dem Meer entlang. Wenn man nach vorne blickt, fragt man sich gelegentlich, wie es da weiter gehen kann, aber alle Felsvorsprünge werden umrundet, dazu geht es öfter runter und dann hoch, einmal ist man wieder direkt am Meer. Im Sommer könnte man hier baden, dafür würde es dann an diesem Südhang ganz schön heiß werden. Jetzt ist es jetzt angenehm kühl zum Wandern, der Nordwind (Stärke 8) wird meistens durch die Berge abgeschirmt, nur gelegentlich stören Fallböen. Wegen dieser Winde war das Kap schon im Altertum bei der Schifffahrt gefürchtet.
In Führern wird als Anforderung für diesen Wegabschnitt Trittsicherheit gefordert, in einem auch Schwindelfreiheit. Schwindelfreiheit ist nicht erforderlich (besitze ich definitiv nicht), nur an wenigen Stellen ist es etwas prickelnder. M.E. ist der Weg auch mit Kindern gut zu gehen.
Endlich erreicht man den Bereich des Klosters. Nachdem ein Tor auf dem Weg durchschritten wurde, geht es noch mal kurz steil aufwärts, dann steht man auf einer jetzt noch grünen Wiese mit Tisch und Bänken. Die Zeit für den Weg vom Ende des Fahrwegs bis hier wird auf den Wegweisern mit 50 min angegeben. Mit Rucksack und Pausen wurde es mehr, etwa 1,5 Stunden.
Schlüssel für die ehemaligen Mönchszellen könnte man sich in Agios Nikolaos besorgen, müsste sie dann aber auch dorthin wieder zurückbringen. Aber mit Schlafsack und Matte ist das Übernachten unter freiem Himmel sowieso schöner (In der Tür der Kirche steckt der Schlüssel, so dass man sich bei einem Unwetter auch dort in Sicherheit bringen könnte). Auf dem Dach der Kirche befindet sich eine Zisterne mit köstlichem sauberen Wasser, Schöpfeimer ist vorhanden.
Mit mitgebrachten Wein, Ouzo, Käse, Salami und Paximadia wird es ein schöner Abend, der Meer ist jetzt aufgepeitscht, Gischt wird weit übers Wasser getragen, in einiger Entfernung ziehen die Schiffe vorbei.
Geht man noch etwa 300 Meter weiter, erreicht man die kleine Kirche Agios Georgios. Hier ist der Weg dann wirklich zuende, der Leuchtturm am Kap Maleas ist nur über einen Weg von Agios Miros aus zu erreichen.
Am nächsten Morgen geht es zurück nach Agia Marina und dann weiter nach Velanidia (Weg D 14).

Geschrieben 10.05.2011, Geändert 11.05.2011, 7102 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Segelfilmer vom 05.07.2011 14:05:59

Hallo Messa,

von Deinem Bericht und den Fotos bin ich begeistert. Du schreibst genauso, dass man es sich ausdrücken könnte, um es unterwegs auf dem "dritten Peloponnes-Finger" als Anleitung zu benutzen.

Im Juni waren wir auch in der Gegend, jedoch unternahmen wir (leider) keine Wanderung bis ans Kap - zu heiß. Für uns war hinter dem "steinernden Wald" Schluß, doch selbst bis dahin lohnt sich jeder Meter Küste!

Vielen Dank und liebe Grüße - Thomas und Claudia