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Heiligtum der Despoina in Lykósoura

Von Uwe

Lykósoura war bekannt durch ein Heiligtum der Despoina (Herrin), einer alten arkadischen Fruchtbarkeitsgöttin. Die antike Stadt Lykósoura liegt einige km westlich von Megalópolis oberhalb der Hochebene von Megalópolis.

Die Anfahrt ist zunächst identisch mit der zur Agia Theodora. Der Besuch des Despoina-Heiligtums ist daher gut mit dem Besuch dieser von Bäumen bewachsenen Kirche zu verbinden. Man biegt von der Straße Megalópolis-Kalamata der Beschilderung "ancient Lykósoura" folgend nach Westen ab in Richtung Apiditsa und fährt an der Gabelung 1 km hinter dem Ort rechts (statt links zur Agia Theodora). Nachdem man nach jeweils 2 km zweimal links abgebogen ist, endet die geteerte Straße nach 5 km am Museum des Despoina-Heiligtums.

Den Reiseführerhinweis "in einsamer Lage" kann ich nur bestätigen. Weit und breit sieht man weder Häuser noch Menschen. Und wir waren, ganz im Gegensatz zur Agia Theodora, die wir direkt davor besucht hatten, die einzigen Besucher des Heiligtums. Nur eine junge Aufseherin wachte über die antike Stätte.

Das Heiligtum wurde in den Hang hinein gebaut. Es liegt auf einer Terrasse unterhalb des Museums. Der wichtigste Bau ist der Tempel der Despoina, der nur an der Vorderseite eine Reihe von 6 Säulen hatte (dorischer Prostylos). Seine ältesten Teile stammen von einem Kalksteintempel aus dem 4. Jh. v. Chr. Zwischen 180 und 160 v. Chr. wurde er um eine Säulenvorhalle aus Marmor mit Giebel erweitert. In der römischen Kaiserzeit erfolgten Reparaturarbeiten, möglicherweise anlässlich des Besuchs von Kaiser Hadrian 125 n. Chr. Neben den gut erhaltenen Fundamenten des Tempels sind Reste von Altären und eine Treppenanlage zu sehen. Und im Tal fällt der Blick auf die beiden Kraftwerke von Megalópolis.

Das kleine Museum, das laut Reiseführer eher ein ungeordnetes Magazin ist, konnten wir leider nicht besuchen. Wir erhielten von der Aufseherin nur die Antwort "klistós" (geschlossen). Dafür hat sie uns aber den zweiten Teil der Ausgrabungen auf der anderen Straßenseite aufgeschlossen. Dort findet man noch die Reste eines Brunnenhauses mit Ziegelpflaster, einer Halle und eines Propylon, das den Eingang von der Stadt in das Heiligtum bildete.

Unsere Tour zur Agia Theodora, wo wir auf Menschenmassen trafen, und zum einsamen Despoina-Heiligtum empfand ich als gute Kombination von Kultur und schöner, bergiger Landschaft. An einigen Stellen lohnt sich auch eine Pause, um den Blick über die Hochebene von Megalópolis zu genießen.

Geschrieben 01.12.2002, Geändert 01.12.2002, 2285 x gelesen.

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