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Das Schatzhaus des Atreus

Von Uwe

Das Schatzhaus des Atreus, das gelegentlich auch als Grab des Agamemnon bezeichnet wird, ist das berühmteste und größte Kuppelgrab von Mykene.

Es liegt ca. 400m südlich des Burgbergs direkt an der Straße zur Burg. Der eindrucksvolle Bau wurde zwischen 1300 und 1250 v. Chr. errichtet. Es ist damit das jüngste der neun Kuppelgräber in Mykene. Der Dromos (Durchgangskorridor mit senkrechten Seitenmauern), der zum Eingang führt, ist 36m lang und 6m breit. Er ist mit rechteckig geschnittenen und geglätteten unregelmäßig großen Steinen verkleidet. Die Wände des Dromos steigen bis zur Spitze der 10,5m hohen monumentalen Fassade an. Die Fassade hat eine 5,4m hohe Türöffnung. Über dem mehr als 5m tiefen Durchgang liegen zwei riesige Monolithe als Türsturz, der innere hat mit seiner Länge von 9m und Stärke von 1,2m ein Gewicht von 120 Tonnen. Wenn man diese gigantischen Steine sieht, fragt man sich unweigerlich, mit welchen Techniken und Menschenaufwand sie bewegt wurden.

Über dem Türsturz sieht man das 3m hohe Entlastungsdreieck. Durchschreitet man die Türöffnung, gelangt man in den kreisrunden Innenraum (Tholos) mit einem Durchmesser von knapp 15m und über 13m Höhe. Die Steine sind in 33 regelmäßigen, immer enger werdenden Reihen geschichtet, wobei die nächste Reihe wie bei allen Kuppelgräbern etwas über die darunterliegende Reihe hinaus kragt. Dadurch wird ein sogenanntes unechtes Gewölbe gebildet. Man hat den Eindruck, als stünde man in einem Bienenkorb. Dieses Gewölbe diente dem Totenkult. Die würfelförmige Grabkammer mit einer Seitenlänge von 6m befindet sich hinter einem Durchgang auf der rechten Seite.

Dieses Kuppelgrab zeigt sehr eindrucksvoll die Größe der mykenischen Baukunst.

Woher kommt der Bezeichung?

Die Bezeichnung ‚Schatzhaus des Atreus' geht auf Pausanias, den römischen Schriftsteller, der von 170-180 n.Chr. Griechenland bereiste, zurück. Er berichtete, dass hier Atreus seine Schätze verwahrt hatte. Dieses ist zweifellos ein Hinweis auf die Grabbeigaben. Ein Bezug zu Atreus oder seinem Sohn Agamemnon ist jedoch nicht belegt.

Geschrieben 28.05.2001, Geändert 28.05.2001, 8010 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Welser vom 07.07.2009 21:51:55

Die würfelförmige Grabkammer konnte man 2008 nicht betreten, sie war durch ein Scherengitter abgesperrt. Sie bietet ausser absoluter Dunkelheit nichts.
Ich war zwischen 1988 und 1992 mehrmals mit Freunden drinnen. Wir hatten Taschenlampen und eine Gaslaterne mit.
Meine Empfehlung: breitstrahlendes Licht mitnehmen.
Unbedingt besichtigen!
Welser