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Zacharo 2008 - ein Jahr nach den Waldbränden

Von Uwe

Es fällt mir schwer, über unseren diesjährigen Urlaub in Zacharo einen Reisebericht zu schreiben. Also beantworte ich zunächst die Fragen, die ihr Leser sicherlich haben werdet.

Ja, wir waren ein Jahr nach den verheerenden Waldbränden wieder in Zacharo, nachdem wir den Urlaub im letzten Jahr wegen der noch nicht komplett gelöschten Feuer kurzfristig storniert hatten.
Ja, es war ein schöner Urlaub.
Ja, es ist sehr beklemmend, die zerstörte Natur und die Betroffenheit der Menschen ein Jahr nach den schlimmen Waldbränden zu sehen.
Ja, wir wollen im nächsten Jahr wieder nach Zacharo fahren.

Die Beantwortung anderer Fragen, z.B. ob das viele Geld, dass nach Zacharo geflossen ist, bei denen angekommen ist, für die es bestimmt war oder warum das neue Stadthaus mit Geldern des Roten Kreuz gebaut wird, überlasse ich den Journalisten.

Wir haben unseren Urlaub wie 2006 wieder mit 3 Tagen in der Mani begonnen und waren dann vom 30.08. für 16 Tage in Zacharo.

Vom Strand, der für uns der schönste Strand der Peloponnes ist, sieht man die Brandschäden nur in der Ferne an den Bergen und beim Blick in Richtung Kaiafas. Hier kann man fast verdrängen, was vor einem Jahr passiert ist. Ganz anders in Kaiafas. Dort hat es bis zum Strand herunter gebrannt und entlang der Straße parallel zum See sind so gut wie alle Kiefern verbrannt. An einigen Stellen in Zacharo kann man sehen, wie dicht das Feuer an der Stadt war.

Besonders schlimm ist es in den Bergen hinter Zacharo, dort wo es die vielen Todesopfer gab. Gänsehaut habe ich bekommen, als wir auf dem Weg nach Artemida an einer Reihe von 12 Grab- und Gedenksteinen direkt am Straßenrand vorbeifuhren, dort wo die Menschen auf der Flucht vor den Flammen und Feuerwehrmänner umgekommen sind. In Artemida stehen an mehreren Stellen Wohncontainer. Die grünen Flecken in der Landschaft sind meistens verbrannte Olivenbäume, die aus den Wurzeln wieder ausgeschlagen sind. Bis hier wieder Oliven geerntet werden können, werden noch 5-6 Jahre vergehen. Einige Eukalyptusbäume und andere Laubgehölze haben auch neues Grün - ein kleiner Hoffnungsschimmer.

In Zacharo wurde auf dem Platz an der Ampel ein Denkmal für den Vize-Bürgermeister errichtet, der auch am 24.08.2007 im Feuer umgekommen ist. Die toten Feuerwehrmänner bleiben hier unerwähnt. An der Hauswand daneben zeigen zwei große Plakate die wahnwitzige Idee einer gepflasterten Strandpromenade. Im neuen Centrum links der Platia gibt es ein neues Internet-Cafe.

Das Wetter hat es in diesem September besonders gut mit uns gemeint. Es waren eher hochsommerliche Temperaturen, morgens um 8:00 Uhr bereits 20°C, nachmittags regelmäßig über 30°C. Auf dem Weg vom Liegestuhl zum Wasser haben wir uns die Fußsohlen verbrannt. Mit unserem Badethermometer haben wir zunächst 24°C und später 26°C Wassertemperatur gemessen. Gegenüber den Vorjahren war der Strand wieder wesentlich breiter.

Den ersten Regen seit Mai gab es an unserem Abreisetag, nachdem wir das letzte Mal im Meer waren und wir das Auto beladen hatten. Der ausgiebige Regen wurde von Gewitter und Stromausfall begleitet. In Deutschland war es dann zu kalt für September, morgens 6°C statt 20°c. So sind wir vom Sommer direkt in den Winter zurückgekehrt.

Ich hoffe, ich konnte zum Ausdruck bringen, dass Zacharo weiterhin eine Reise wert ist.

Geschrieben 21.09.2008, Geändert 21.09.2008, 4888 x gelesen.

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Kommentare zu diesem Artikel

Kommentar von Josi92 vom 20.07.2009 16:51:08

Das letzte Mal war ich über Silvester von 2007/08 in Zaharo (Shini)
Deine Reaktion auf die verbrannte Natur kann ich sehr gut nachvollziehen... wir sind abends angekommen und rauf nach Shini mit dem Taxi, ich habe daher nur das gesehen was die Scheinwerfer beleuchtet haben, aber das hat mir schon gereicht, dass mir die Tränen in die Augen gestiegen sind. Am nächsten Tag dann kam der richtige Schock... es ist echt sehr traurig darüber nachzudenken und die Bilder anzusehen.
Ich hoffe das Grüne wächst schnell wieder nach und die Natur ist wieder da, wenn ich wieder hinfahre.
Zwei meiner Schwestern fahren am 22.07.09 wieder hin.
Also Übermorgen.
Trotz allem liebe ich diesen Ort sehr und freue mich, wenn ich wieder hinzufahren kann, was ich jedem anderen nur emfehlen kann!
Josi


Kommentar von Polyhymnia vom 18.02.2009 09:01:00

Zitat: "Die Beantwortung anderer Fragen, z.B. ob das viele Geld, dass nach Zacharo geflossen ist, bei denen angekommen ist, für die es bestimmt war oder warum das neue Stadthaus mit Geldern des Roten Kreuz gebaut wird, überlasse ich den Journalisten." So. Warum eigentlich? Es fließen jede Menge EU-Gelder nicht nur nach Waldbränden nach Griechenland - wo bleiben die? Meist in sinnlosen Projekten, ich verweise auf den unsinnigen Straßenausbau zwischen Koroni und Vassilitsi, wo eine normale zweispurige Straße jetzt stellenweise zu einer sechs- bis achtspurigen Rennbahn ausgebaut wurde, die sich zwischendurch immer mal wieder auf zwei Spuren verengt.
Und die Gelder für die Waldbrandopfer? Und was ist mit den Versprechungen der griechischen Regierung, für eine bessere Ausstattung der Feuerwehren zu sorgen? Alles Schall und Rauch - und darum sollten sich nicht nur die Journalisten, sondern auch die Touristen kümmern. Griechenland ist eben nicht nur schöner Strand und Sonnenschein.