Geschrieben am 14.08.2011 18:56:04
Von
HannesP
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Das kommt sehr aufs Schiff an. Generell haben aber alle Adria-Reedereien arge finanzielle Probleme und im vergangenen Jahr hohe Millionenverluste erwirtschaftet. Das bleibt nicht ohne Folgen auf den Wartungszustand der Schiffe.
Ich bin im Juli mit der Lefka Ori (Anek) von Venedig nach Igoumenitsa gefahren, weil die ursprünglich gebuchte OlyChamp ab Ancona zugunsten einer Superfast-Fähre ausgefallen war. Auf dem Anek-Schiff war alles in Butter, guter Pflegezustand, gute Überfahrt.
Die Rückfahrt dann mit Superfast VI ab Patras nach Ancona. Die Preise waren ähnlich wie bei Anek (1,50 Euro für die große Wasserflasche). Das Schiff war auch weitgehend in Ordung.
Aber:
Anders als bei den Anek-Champions gabs bei Superfast keine Duschen für Deckspassagiere, die Klos waren dauerverstopft und alles schwamm in dem, was dann aus der Keramik sprudelt ... Einfach eklig.
Zudem fehlt Superfast offenbar Geld selbst für normale Reparaturen. Geborstene Scheiben waren durch große Holzplatten ersetzt. Und das nicht nur bei der als Windschutz dienenden Glaswand am Oberdeck.
Sogar auf der Brücke, also da, wo freie Sicht nach allen Seiten ein Sicherheitsaspekt ist, war eine Glasscheibe durch eine große braune wasserfeste Holzplatte ersetzt worden.
Zudem gefiel mir des Restaurant auf der Superfast nicht: im Vergleich zu Anek sehr klein, folglich überlaufen und die Abräumer zogen einem gleich beim letzten Bissen das Tablett vom Tisch, um Platz für die Wartenden zu machen.
Meine Erfahrung ist, dass der Zustand der Schiffe ein und derselben Reederei große Unterschiede aufweist. Man kann bei allen drei großen Adriareedereien super gut, leider aber eben auch enttäuschend bedient werden. Ich glaube, das Bashing einzelner Reedereien wird der Realität nicht gerecht. Ich zumindest bin auch schon gut mit Superfast gefahren - diesmal freilich leider nicht.
Superfast (Attica-Gruppe) und Anek sind wirtschaftlich übrigens nicht verschmolzen. Sie haben lediglich auf der Adriaroute ihren Service begrenzt auf drei Jahre zusammengelegt. Beide wirtschaften aber weiterhin auf eigene Rechnung und sind auf den Inlandslinien mit Bluestar und Hellenic Seaways Konkurrenten.
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