Re: Sanftes Reisen

Hallo ihr Lieben!

Um nicht mißverstanden zu werden, noch einmal ein wenig zum Thema Mensch und Natur. Ich habe nichts und niemanden kritisiert, gar angegriffen, weil er, entsprechend der christlich, abendländischen Betrachtungsweise, die einen Gegensatz zwischen Mensch und Natur postuliert, für einen Ausgleich, ein Gleichgewicht der widerstrebenden Kräfte streitet. Im Gegenteil. Ich halte dies für ein ehrenwertes Unterfangen. Ich würde das selbst dann noch bewundern, wenn dem Betreffenden gar nicht bewußt ist, daß er (oder sie) damit jene Menschen, Kulturen, Religionen und Ideologien schilt, die den Widerspruch zwischen Mensch und Natur gar nicht kennen, weil sie den Menschen als Teil der Natur betrachten.

Ich wollte, und will nur darauf hinweisen, dass es unterschiedliche Betrachtungsweisen des Tourismusproblems gibt. Und zwar aus der Sicht der Besuchten, nicht der Besucher! Während die Touristen sehr leicht den Ort, den sie heimsuchen, wechseln können, gilt das im allgemeinen für die Besuchten nicht.
Nachdem die Touristen, in bester Absicht natürlich, den Ort ihrer Träume verunstaltet haben, suchen sie einen neuen jungfräulichen Platz auf dieser Welt. Zurück bleiben Menschen, die nicht verstehen können, warum ihre freundliche Öffnung gegen die Besucher ihnen nun als Fehlverhalten ausgelegt wird.
Angreifen will ich aber gerne diejenigen, die meinen, ihre eigene Sicht zum Maßstab für den Rest der Welt machen zu müssen. Jeder darf sich um das kümmern, über das erregen, was ihn selbst stört. Aber keiner darf mir oder anderen vorschreiben, was mich zu stören hat. Und das gilt vor allem für Touristen in fremden Ländern.

Petraki