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der erste Grieche
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Zitat von wolflies: > An die Botschaft Griechenland > Jägerstrasse 54/55 > 10117 Berlin > > Gythio und sein farbenfroher Müll. > Ein Fischerstädtchen mit einem > verträumten Hafen. Fischerboote tanzen an langen > Leinen im glasklaren Wasser. Auf der langen > Mole aus rund- und glatt getretenen > Steinquadern warten gedeckte Tische auf die Griechen > und Touristen. Sie kommen mit der ganzen > Familie wenn wir abends auf der Platia sitzen > und unseren Ouso trinken. Massentourismus > gibt es hier zum Glück noch nicht. Der > Grieche von nebenan prägt hier noch das > Bild. Urig ist's hier noch. Die Autos parken > mit offenem Fenster in zweiter Reihe an der > Platia und selbst vor der Polizei. Ssiga ssiga! > Aufregung herrscht, wenn jetzt - warum > nur noch ab und an? - ein Kreuzfahrtschiff > weit draußen mit schnellen Beibooten > seine feinen Gäste ausspuckt. Sie > schauen vom Meer erwartungsvoll auf die sich > malerisch am Hang hinauf drängende Altstadt. > Der Ort ist kontrastreich. > Mondäne Modegeschäfte und gemütliche > Ouzerien neben lässig vernagelten Bauruinen > voller echtem ältestem Graffel; oder ist > es Bauschutt? Ein kleiner, kühler, > grüner Park am Busbahnhof versucht sich gegen > den meterhohen Müllberg durchzusetzen. > Es gelingt nicht, denn jede Nacht > wächst dieser, schwappt über die > Straße, einem Erdrutsch gleich. Tische, > Plastikstühle, geplatzte Müllsäcke voller > Plastikflaschen und Klopapier prägen dieses > farbenfrohe Bild. Und alles wird eindringlich > begleitet von dazu gehörenden Gerüchen. > In diesem Gythio kann der Einheimische > noch seine Umwelt, die durch Trockenheit und > Brände eintönig geworden ist, durch > zwangloses Verteilen sonst nicht mehr brauchbarer > Gegenstände wieder etwas bunter gestalten. > Sprachlos schauen Camper wie Kreuzfahrer auf das > ungewohnte Bild. Dabei haben sie ja nur die Spitze > des Müllberges gesehen. Es gibt noch > viel beeindruckendere am Stadtrand. Die > Einfahrtstrasse aus Scala kommend ist zeitweilig durch > einen Müll-, nicht Erdrutsch behindert. > Die Camper und die nur noch selten > landenden Kreuzfahrer haben noch nicht bei > Gewitterregen das fröhliche Auf und Ab der > bunten Plastiktüten im Rinnstein und auf > den kleinen Seen über den > schrägen, verstopften Gullys dieser Stadt erlebt. > Sie haben vielleicht vorher das andere, > saubere Griechenland wie z.B. Areopoli gesehen. > Diese Stadt hat eine beispielhafte > Entwicklung genommen. > > Am kilometerlangen Strand von Mavrovouni > wird die BLAUE FLAGGE, ein auszeichnendes > Öko-Label, durch die stinkende, > gesundheitsbedrohende Wirklichkeit Lügen gestraft. > Zaghafte Versuche von Mülltrennung > mit vereinzelt aufgestellten, > verschiedenfarbigen Tonnengreifen nicht. Der stetig > wachsende und einfach nicht abgeholte > Müllberg daneben spricht übel riechende > Bände. Der Müll liegt immer öfter in > der Nähe der spärlich > aufgestellten beziehungsweise wieder gemütlich > daliegenden Papierkörbe. Nach einer > nächtlichen Strand-Rallye von Motorrädern, > Quads oder sonstigen steckengebliebenen > Fahrzeugen ist das so! Der eine Müllberg > liegt direkt neben einer Umkleidekabine!! Wer > braucht eine Umkleidekabine neben einem > stinkenden Müllberg? > Offensichtlich werden Wahlversprechen, > z.B. bezüglich einer effektiven > Müllentsorgung auch hierzulande nicht eingehalten. > Während meines > vierwöchigen September-Urlaubes wurde der Müll > nicht ein einziges Mal abgeholt!! > Wenn sich in Sachen Müll > nichts ändert, werden diese Zustände > gesundheitliche Folgen haben. > Nach Aussagen Einheimischer fehlt es an > Geld, da die Müllgebühren von ihnen > nur zögerlich abgeführt und keine > entsprechenden Strafmaßnahmen angewendet werden. > Da verlangt man von Amts wegen > einfachheithalber, der hiesige Strandanrainer möge > seinen Strand wider seine Natur von den > vielfältigen Trink-, Eß- und sonstigen > Plastikutensilien seiner Mitbürger befreien. Und > dann - wohin damit? Er nimmt seinen nicht > abgeholten Müll und trägt ihn zum > nächsten größeren Müllberg. > Seinen Mülleimer hat er nämlich > schon weggeräumt, damit die > Nachbarschaft nicht diesen benutzt. Der findige > Grieche läßt sich nicht so leicht verbiegen. > Wegen ihrer Gastfreundschaft und > Hilfsbereitschaft besuchen wir Griechenland und unsere > griechischen Gasteltern schon über 14 Jahre. > Auch wenn's mir manchmal stinkt, wenn's > stinkt!! Wir hoffen weiter jedes Jahr auf eine > ungewöhnliche Veränderung, auf ein Wunder wie > damals auf das der termingerechten > Fertigstellung des Athener Olympiastadions. > Es gibt sonst keinen Ort auf dem > Peloponnes der uns vermüllter zu sein > scheint! Der uns mit seinen Menschen mehr an's > Herz gewachsen ist. > > tut endlich etwas
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